Stories vom WochenMarkt

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Stories von VolksFesten

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MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

„Auf dem Wochenmarkt ist jeder Tag anders. Man muss improvisieren können. Irgendetwas Unvorhergesehenes passiert immer, man schliddert da so hinein und muss sich schnell wieder raus winden. Das täglich Neue macht das Leben spannend, sagt verschmitzt Hannelore Bredenow.
Steckbrief:
Jahrgang 1950, sie ist verheiratet, hat 2 Töchter und 5 Enkel und arbeitet mit großer Freude! Mit ihrem Ehemann zusammen bewirtschaftet sie 2 Wochenmarktstände, wobei jeder allein von seinem Stand aus verkauft, denn er erzählt noch mehr bei der Arbeit als ich, und das geht nicht zusammen, berichtet die stets gut aufgelegte Hannelore Bredenow in einem Gespräch.

Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Durch meine holländischen Familienwurzeln. Meine Familie handelte und handelt in ganz Holland. Sie fahren von Markt zu Markt, die dort den ganzen Tag betrieben werden und verkaufen Nüsse. Schon als Kind durfte ich mit Bauchladen am Strand von Scheveningen Nüsse verkaufen! Aufregend war für mich auch die damalige Aufbereitung der Nüsse in großen Zinkwannen! Übrigens gibt es viele Nussbars in Holland. Was wir in Deutschland an Wurstständen haben sind in Holland die Nussbars. Gewohnt habe sie immer in Deutschland, erzählt sie und berichtet von ihrem beruflichen Werdegang: Anfangs war ich als Fremdsprachensekretärin in einer japanischen Firma und zuletzt in einer Metallwarenverarbeitung, dann wollte ich gern nur halbtags arbeiten und wurde daraufhin arbeitslos. Meinem holländischen Onkel gefiel das gar nicht und er fuhr einfach mit einem mit Nüssen gefüllten LKW/Verkaufsstand bei mir vor. Jetzt leg mal los war sein Credo!
 
"Wow", dachte ich und meldete mich beim Hamburger Dom an, um durch zu starten. Wenig später nahm ich den Wochenmarkt hinzu. Hannelores Mann war in seinem ursprünglichen Beruf in der Bauleitung eines kleinen Betriebes und ergriff ebenso die Chance sich um zu orientieren. "Heute verkaufen wir nur noch auf Wochenmärkten", sagt sie. Das Sortiment meines Onkels habe ich im Laufe der Jahre erweitert um leckere Schokonuancen bei Trockenfrüchten, diese treffen den "Geschmack der Zeit" meiner Kunden!
Was bedeutet Ihre Arbeit für Sie?
Freiheit. Was ich tue und wie ich die Dinge angehe bestimme ich selbst und nicht irgendein Arbeitgeber.
Haben Sie Freude an ihrem Beruf und würden ihn wieder wählen?
Ja. Es ist der Job meines Lebens. Ich bin total "sabbelig", mag die Nähe zu den Händlerkollegen und zu meinen Kunden.
Würden Sie jungen Menschen zu diesem Beruf raten?
Grundsätzlich ja, wenn sie die Freiheit so mögen wie ich. Allerdings laufen die Geschäfte schlechter, als früher, bei mehr Arbeit. Das muss man wollen, dafür hat man aber auch die Möglichkeit sich die Plätze des Verkaufs selbst auszusuchen, man kann ja wechseln. Und man muss auch arbeiten wollen!
Wie schätzen Sie die Zukunft der Wochenmärkte in 10 Jahren ein?
Einige Märkte werden sich gesund schrumpfen. Das Sortiment wird sich ändern und die Marktzeiten werden sich ändern, vermutet sie.
Was bedeutet geschäftlicher Erfolg für Sie? 
Ich bin der Chef, niemand redet mir rein, ich entscheide was ich verkaufe und sichere mein Auskommen selbst.
..und privat, verraten Sie Ihr Hobby?
Gern! Zeit mit meinen Enkelkindern verbringen, italienisch lernen, außerdem Sudoku lösen und lesen. Jährlich 1 Woche Urlaub mit Freunden in Dänemark, dann lese ich nahezu ununterbrochen!!!
Mein Leitspruch lautet:
"Wir haben alles was, Sie mögen – und was Sie nicht mögen, haben wir auch nicht".
Das Gespräch führte Barbara Gitschel-Bellwinkel.

Zu den Motiven:
Hannelore Bredenow in ihrem Verkaufsstand mit original holländischer Papiertüte, wie sie von ihrer Familie seit Ewigkeiten verwendet wird.
Nüsse und getrocknete Früchte mit Schokolade ummantelt sind zur Zeit sehr beliebt.
Fotos © Barbara Gitschel-Bellwinkel